Böhme-Zeitung vom 06.07.2015:
Bester Notendurchschnitt am Soltauer Gymnasium seit 1994 – Neuenkirchener Bürgermeister als Sprücheklopfer
Fotos(hh): Beim Jahrgangslied stimmen alle Abiturienten des Soltauer Gymnasiums mit ein.
hh Soltau. Für die besten Sprüche bei der Entlassungsfeier für die Abiturienten des Gymnasiums Soltau sorgte in diesem Jahr ein Gastredner. Neuenkirchens Verwaltungschef Carlos Brunkhorst wartete mit Zitaten und Aussagen wie „Wer gern zur Schule geht, muss es zu Hause noch schlimmer haben“ und „Ein Haus voller Lehrer macht das Leben schwerer“ oder, für die Eltern, „die Schulzeit ist die schönste Zeit im Leben, solange die Kinder schulpflichtig sind“ auf. Doch der Bürgermeister der Abiturienten aus dem Sticht, 19 von 109 inklusive Fachhochschulreife, stellte jede der scherzhaften Äußerungen in den richtigen Zusammenhang.
Er hoffe, dass die Schülerinnen und Schüler trotz mancher schlechten Tage gern zur Schule gegangen seien. Den Lehrern bescheinigte Brunkhorst Weitsicht, Verständnis und Engagement. Die Eltern lobte er für die jahrelange Unterstützung und Förderung der Kinder und der Schule. „Zu euch“, wandte er sich an die Hauptpersonen, „ihr habt eine wichtige Etappe geschafft.“ Jetzt gelte es für jeden, sein eigenes Haus zu bauen, nach den persönlichen Wünschen und Vorstellungen, nach eigenem Plan, der geändert und weiterentwickelt werden müsse. „Macht die Fenster groß, um den Blick frei zu halten“, riet er den Abiturienten. Denn die Schulzeit sei beendet. Jetzt beginne die Lernzeit.
Alles ist relativ
Von der Gymnasiumsseite ging dessen Leiter Volker Wrigge auf seinen besonderen Blick auf den Ablauf des Abiturs ein. Er habe den guten Stand der Schule, motivierte Schüler, offene und faire Aufgaben und Lehrer erlebt, deren Bestreben es war, die Prüflinge zu unterstützen.
Von 109 Prüflingen hätten 108 die Hochschulreife, einer die Fachhochschulreife erreicht. Mit dem Gesamtnotenschnitt von 2,51 sei das beste Ergebnis seit 1994 erreicht worden. Wrigge relativierte diese Ergebnisse mit dem Hinweis auf die Glaubwürdigkeit von Statistiken. Er wünschte den Abiturienten und Abiturientinnen ein erfolgreiches Leben in Frieden und Freiheit und voller Liebe. „Schule hat fertig“, nahm Wrigge den Sprachgebrauch der Jugend auf. Schulfachlicher Koordinator Helwig Behrends stellte die Frage nach dem persönlichen Glück. Er stellte das Unterrichtsfach Glück vor, riet zum Blick zurück und zur Freude auf das, was noch vor einem liegt.
Moderatorin Monja Stolz überreicht Koordinator und Physiklehrer Helwig Behrends als Erinnerung an den Jahrgang einen „Kleinen Behren“ mit physikalischen Phänomen.
Die Schülersprecher Emma Wittenberg und Florian Stöckmann sahen sich mit ihrer Dokusoap auf dem Weg zur Primetime und hofften, dass die geschlossenen Freundschaften die jetzt beginnenden eigenen Wege überdauern. Superintendent Heiko Schütte erinnerte an die Gedanken an die Sinnhaftigkeit des Lebens und damit an die Religion. Deshalb seien dieses Jahr auch fünf Schülerinnen und Schüler ausgezeichnet worden, die im Fach evangelische Religion besondere Leistungen gezeigt hätten. Der Preis der Firma G.A. Röders geht dieses Jahr an Mitschüler des im März bei einem Unfall verstorbenen Schüler, die sich mit „beeindruckenden Zeichen des Mitgefühls“ für die Schulgemeinschaft eingesetzt hätten. Die Vergabe der Preise soll ohne Namensnennung stattfinden.
Bei der Zeugnisvergabe wurden die Schülerinnen und Schüler geehrt, die allgemein und in einzelnen Fächern besondere Leistungen gezeigt haben, das heißt, mit einer Gesamtnote oder Einzelnoten unter 2,0 abschlossen. Letzteres schafften insgesamt 16 junge Menschen. Den besten Notendurchschnitt legte Melanie Thorey mit 1,2 hin, jeweils 1,3 erreichten Tabea Blase und Julius Grefe.
Die Feier wurde durch mehrere beeindruckende Musikdarbietungen der Schüler aufgelockert. Den Abschluss bildete das von allen vorgetragene Jahrgangslied, in dem es um Rückblick und den Blick nach vorne ging und mit der Feststellung schloss: Das Wichtigste sind wir und dass wir alle hier zusammen sind.
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